Unter dem Projektnamen Café iZi hat der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e.V. gestern sein neues Beratungszentrum für zugewanderte Jugendliche eröffnet. Die Räume in der Rechneigrabenstraße 10 waren bis zum letzten Platz gefüllt und gemeinsam mit Stadträtin Sylvia Weber, Stadtdekan Dr. Achim Knecht, Kooperationspartnern und Jugendlichen wurde bis in den Abend gefeiert.
In seiner Begrüßung hielt Pfarrer Jürgen Mattis, der Vorsitzende des Vereins, fest, dass mit dem Zentrum nun ein wichtiger Ort geschaffen wurde, der jungen Menschen vielfältige Beratungsangebote bereit stelle. Das Café izi sei aber auch ein Ort, der Begegnung ermögliche und Menschen zusammenbringe.
Das Café iZi bündelt viele Beratungsangebote unter einem Dach. Der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit deckt mit dem Jugendmigrationsdienst (JMD), den Jugendintegrationskursen, der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule und mit dem Infopoint für das Landesprogramm InteA ein breites Beratungsspektrum ab. Unterstützt und ergänzt wird es im Verbund mit anderen Trägern und Institutionen.
So ist das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) mit einer eigenen Anlaufstelle, das Team der Jugendberufshilfe des Jugend- und Sozialamtes und KUBI, mit der KAUSA Servicestelle Frankfurt am Main, mit regelmäßigen Angebotszeiten im Café iZi vertreten.
Das freute auch Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung, die auf die „geballte Kompetenz“ hinwies, die nun zur Verfügung stehe. Auch betonte sie, dass mit dem Café iZi etwas strukturell Neues in der Stadt entstanden sei, nämlich die Bündelung von Beratungsangeboten und die Kooperation verschiedener Träger unter einem Dach, als eine „sichtbare Anlaufstelle für junge Menschen.“
Auch Stadtdekan Dr. Achim Knecht richtete seine Grüße aus. Er erklärte, dass ein solches Zentrum „aufgrund der höheren Beratungsnachfrage“ notwendig sei. Er lobte außerdem das „zukunftsweisende Konzept mit vielen Kooperationspartnern“ und betonte, dass gerade für „uns Christen die Arbeit im Bereich Migration ein ganz großes Anliegen“ sei. Diese Arbeit „ist eine Herzensangelegenheit, denn auch Jesus wurde als Migrant erlebt und kam in die Welt mit einer wichtigen Botschaft.“
Für Miriam Walter, die Geschäftsführerin Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit, sei mit dem Café iZi „eine Vision zur lebendigen Schnittstelle“ geworden. Und im Gespräch mit Dr. Armin von Ungern Sternberg, Amtsleiter des AmkA, erklärte dieser, dass auch das AmkA aus einer Vision entstanden sei. Auch Michael Funk von der Jugendberufshilfe und Hilime Arslaner von KUBI betonten ihre Freude, dass ihre Angebote nun in einem Verbund mit anderen Trägern im Café iZi bereitstehen.
Die Feier wurde musikalisch begleitet von Mustafa und Majid Kakour. Die beiden Brüder gehören dem Musikprojekt Bridges an, das professionelle Musiker aus aller Welt zusammenbringt. Sie mischten die Klänge von Gitarre und Oud, einem orientaischen Saiteninstrument. Des Weiteren wurden Arbeiten von InteA- und Berufsschülern an der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode ausgestellt. Die Ausstellung mit dem Titel „Arm in Arm, Seite an Seite, Hand in Hand“, zeigt die persönliche Erfahrungen junger Menschen, die sie seit ihrer Ankunft in Deutschland erlebten.
Auch in Zukunft sollen Austellungen und Konzerte im Café iZi stattfinden. Zudem wird ab Januar 2018 ein Regelcafébetrieb aufgenommen: Das hessische Sozialministerium hat zum Betrieb eines weiteren Praxisstandortes im Café iZi für das inklusive Gastronomieprojekt „Rothschild“ (Lernbetrieb Frankfurt) Qualifizierungsplätze bewilligt.
Weitere Informationen finden Sie auf www.cafe-izi.de